Die Faschingszeit war bei der Programmplanung in unserer Gesellschaft der Anlass, wieder einmal eine Sektkellerei zu besuchen und so waren wir bei der sehr bekannten und traditionsreichen Wiener Sektkellerei KATTUS.
Schon bei der Ankunft wurden wir mit einem Glas Sekt verwöhnt. Kellermeister Herbert Pratsch, der in der Branche als der Sektexperte schlechthin gilt, empfing unsere Gruppe und führte uns vorerst in einen Kinosaal, wo wir sehr viel über Sekt, dessen Produktion und auch über die Familie Kattus erfuhren:
Der Sohn von Johann Kattus, der um 1790 nach Österreich kam lebte vorerst in Stockerau und war als Reisender im Weinhandel unterwegs. Ca. im Jahre 1857 gründete er Am Hof in der Wiener Innenstadt ein Spezereiwarengeschäft. In der ersten Zeit vertrieb er Wein, Kaffee, Südfrüchte, Spirituosen, Tee, Champagner und auch Kaviar. In der Zeit zwischen 1880 und 1918 war er der bedeutendste Kaviarhändler weltweit. Im Besitz der Familie Kattus waren in der Folge einige Kellereien und Weinberge. 1890 wurde die eigene Sekterzeugung aufgenommen. Johann Nepomuk Kattus kreierte die Marke „Hochriegl“, benannt nach seinem besten Weingarten. Hochriegl-Sekt wurde in der Monarchie sehr beliebt; 1898 wurde Kattus zum k.u.k. Hoflieferanten ernannt. Der Erste Weltkrieg und der Zusammenbruch der Monarchie brachten dem Unternehmen schwere Zeiten.
Bei der Führung durch die Kellerei erfuhren wir sehr viel über die Gärung, die Lagerung und den Weg bis zum Endprodukt, natürlich auch über die Verschiedenheiten der Sorten und deren Qualitätsmerkmale. Die Führung endete mit einer Sektverkostung.